Es gibt einige Kunden, die nörgeln mich voll, weil ich meinen Holunder-Glühwein Schwarzer Kater in sogenannten Einweg-Plastik-Bechern ausschenke.
Mit diesen Plastik-Bechern meine ich diese braunen oder auch schwarzen Thermo-Becher für Kaffee und andere heiße Getränke. Nicht diese ekeligen aufgeschäumten Becher, die schon beim Trinken einreißen und auf den Lippen so komisch sind.
Und allen diesen nörgelnden Kunden, die auf dem Weihnachtsmarkt unbedingt Mehrweg-Tassen haben wollen, sage ich:
Haben Sie sich schon einmal darüber Gedanken gemacht, wie diese Tassen nach Gebrauch abgewaschen werden, bevor Sie diese an Ihre Lippen bekommen?
Nein?
Ach Sie naiver Mensch!
Also ich will hier der Konkurrenz nun wirklich nicht in ihr Spülwasser spucken!
Weil das brauche ich in vielen Fällen nicht, wenn ich beobachte, was da auf den Märkten abgeht.
Natürlich gibt es auch Stände, wo alles in Ordnung ist. Die haben sogar Spül-Maschinen. Aber der große Rest....
Die Tassen werden meist in großen Schüsseln abgewaschen.
Doch wo kommt das heiße Wasser dafür her???
Eine beliebte Quelle dafür sind die Waschbecken der öffentlichen Toiletten, wenn es dort überhaupt heißes Wasser gibt. Richtig gelesen: Toiletten!
Und wenn es dort kein heißes Wasser gibt?
Bei den Außentemperaturen ist das Wasser in der Schüssel eh bald kalt. Dann wird mit Unmengen an Spülmittel gearbeitet. Sonst kriegt man ja den hartnäckigen Lippenstift nicht ab.
Und sind wir doch einmal ehrlich: Wenn die Bude vor Absatz brennt, dann rennt niemand fort, um das Wasser zu wechseln. Und so werden die Tassen nur kurz durch die Brühe gezogen. Fertig.
Und wenn es - falls vorhanden - der Geschirr-Spüler nicht schafft, dann steht auch hier die Schüssel parat.
Und so können sich alle Freunde der Mehrweg-Tasse auf den Märkten an einem Glühwein-Spülmittel-Getränk erfreuen und werden vielleicht auch noch vom Lippenstift der Genießerin zuvor geküßt! Hoffentlich war die jung und hübsch, was will man mehr?!
Ich will mehr!
Doch was ist die Lösung für Streetfood und Glühwein?
Bringen Sie Ihre eigene Tasse mit auf den Markt und lassen diese befüllen! Das spart Müll und schont die Umwelt! Bei diesen Thermo-Bechern mit Deckel kann man sogar Glühwein für den Heimweg mitnehmen! Formschön sind auch diese Hörner.
Es gibt hier nur ein Problem mit dem deutschen Lebensmittelrecht: Sie dürfen Ihre Tasse nicht über den Tresen reichen. Das gilt übrigens auch für den Fleischer oder die Salat-Bar.
Also muß man den Glühwein in einen Becher des Standes füllen und dann am Tresen in die Tasse des Kunden umfüllen. Ist nun einmal so Gesetz und Vorschrift in Deutschland.
Ist aber kein Problem, wenn die Meß-Tasse nicht aus der oben genannten Schüssel stammt.
Und was machen Leute, die nicht das Horn oder die Tasse für den Glühwein am Gürtel tragen wollen?
Da ist man im Streetfood - zu dem auch der Glühwein gehört - mit Einweg auf der sicheren Seite. Das ist sauber und hygienisch. Und erspart einem später Herpes-Pustel oder Hepatitis und was es sonst noch gibt.
Deshalb gibt es auch bei mir meine Einweg-Becher. Obwohl ich etwas gegen unnötigen Müll habe!
Und wer sagt, daß man diese Becher nur einmal verwenden kann?! Denn auch diese Becher lassen sich immer wieder nachfüllen, wenn man auf dem Markt ist.
Danach läßt sich dieser Becher wunderbar recyclen. Wenn man ihn in die gelbe Tonne wirft.
Man kann den Becher auch auswaschen und ihn noch im Garten oder auf der Baustelle als Trink-Becher nutzen. Mache ich persönlich so auf dem Markt für mein Wasser, weil ich dort ungern aus Flaschen trinke.
Oder man schenkt dem Becher ein zweites Leben im urbanen Gardening. Denn diese Glühwein-Becher sind ideale Anzucht-Töpfe für Tomaten und Co. Man muß nur unten ein Loch hineinstechen, damit das Wasser auslaufen kann. Fertig ist der Blumen-Topf.
Und wer sagt, daß Einweg-Becher die Natur vermüllen, der vergißt dies:
Nicht der Einweg-Becher vermüllt die Umwelt, sondern der Mensch, der diesen in die Umwelt wirft - und nicht wiederverwertet.
Deshalb ist meine Meinung: Auf dem Markt ist beim Streetfood immer noch Einweg-Geschirr die beste Wahl. Wenn man danach richtig damit umgeht.