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Frage die Katze! Der Gourmetkater weiß fast alles!

Gärtnern in der Blackbox

Kennen Sie das auch? Da hat man einen Garten und weiß nicht, wie man den anlegen soll? Besonders, wenn man durch den Beruf kaum Zeit zum Pflegen des Gartens hat?

Für diese Leute bietet sich ein neuer Trend an:

Das Blackbox Gardening!

Das hört sich erst einmal mächtig gewaltig an! Denn eine Blackbox - der schwarze Kasten - ist doch etwas, wo man nicht hineinschauen kann. Und was darin passiert, wird damit gleich noch ominöser! Jetzt soll ich also in so einem schwarzen Kasten, wo ich nicht von außen zugreifen kann, gärtnern???

Die Blackbox ist ein Sinnbild für ein geschlossenes System, welches nur von außen betrachtet wird. Was im Inneren abläuft, wissen wir nicht. Interessiert uns im Grunde auch nicht.

Dabei ist das Prinzip des Blackbox Gardenings doch uralt, möchte ich meinen.

Im Blackbox-Garten heißt das, wir säen oder setzen Pflanzen, die wir haben möchten. Wichtig ist, daß sich diese Pflanzen gut von selbst aussamen.

Und dann???

Wir warten ab, was passiert. Das war es.
Fertig.

Es sucht sich dann im Garten jede Pflanze den Standort, den sie haben möchte. Dies geschieht im Laufe der Jahre von ganz alleine. Dabei kann man wunderbar die unterschiedlichsten Strategien beobachten, die die Pflanzen für diese Wanderung verwenden.

Der Mohn läßt zum Beispiel seine Samen in Kapseln reifen. Ist die Zeit für die Abreise der Samen gekommen, dann öffnet sich oben an der Kapsel die Luke. Wie bei einem Raumschiff. Und im Wind werden nun die zarten kleinen Samen wie mit einem Salz-Streuer verteilt.

Mohn Samen
Reife offene Mohn-Kapseln mit Samen

Die Lupine geht da einen Schritt weiter. Denn sie schießt mit ihren Samen wie mit einer Kanone.
Dazu drehen sich die reifen Schoten mit den Samen unter Spannung auf. Und durch diese Spannung ballern die Samen quer durch das Beet!

Lupine Samen
Schußbereite Lupine
Als Gärtner greife ich in dieses System so wenig wie möglich ein. Nur, wenn sich eine Pflanze zu sehr in den Vordergrund spielt und andere Gewächse unterdrückt. Dann entfernt man einige dieser Vertreter.

Und Unkraut gibt es bei diesem Garten-System auch relativ wenig. Denn durch den dichten Bewuchs gibt es wenig Nischen für Unkräuter. Klar, hin und wieder muß man aber doch hinein.

Das Blumen-Beet sieht im Blackbox-Gardening schön bunt und ein wenig verwegen-wild aus. Und in jedem Jahr ist es immer wieder spannend zu erleben, wie sich dieser Garten zu einem eigenen Organismus entwickelt. Mit summenden Insekten, Schmetterlingen, bunten Eidechsen und mehr....

Manch einer kennt so etwas wie Blackbox Gardening auch im Gemüsebeet. Dill läßt sich zum Beispiel schlecht aussäen. Da kümmert der nur und geht ein. Sehe ich aber beim Hacken im Gemüsebeet eine zarte Dill-Pflanze, dann macht meine Hacke einen Bogen. Der Dill bleibt stehen und darf wachsen. Auch ernte ich nie alle Pflanzen und lasse einige mitten im Beet aussamen. 
So hat man in jedem Jahr schönsten Dill. Und lustigerweise ist der immer da, wenn die Einlege-Gurken reif sind.
Genauso mache ich das mit Wilder Rauke und Kerbel.
Ich sage ja, Blackbox Gardening ist ein alter Hut. Selbst da, wo man kein Blackbox Gardening macht.

Aber es gibt eine Gruppe von Menschen, denen ich dringend vom Blackbox Gardening abraten möchte:
Die Leute, die sich in ihrem Garten an toter schwarzer Scholle erfreuen, deren wenige Blumen in preußischem Drill zur Parade stehen und die jedem Kraut mit dem Flammenwerfer erbarmungslos hinterher rennen bis die Laube brennt...

Ja, genau diese Leute sollten unbedingt die Finger vom Blackbox Gardening lassen!



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