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Frage die Katze! Der Gourmetkater weiß fast alles!

Gourmetkaters Harzreise - Teil 3

Nach der kleinen Pause mit einer original deutschen Bratwurst waren wir alle stark genug, die restlichen Schritte von der Seilbahn zum Hexentanzplatz zu machen. Dazu ging es erst einmal steil bergauf.

 

Insider wissen, daß dieser Platz seinen Namen nicht zu unrecht trägt. Denn zu Walpurgis tanzen hier reichlich Frauen im Hexenkostüm mit den Teufeln um die Wette. Es soll auch vorkommen, daß sich die eine oder andere echte Hexe in dieses Getümmel mischt. Sie straft dann diese falschen Hexen und Teufel am nächsten Morgen mit Kopfweh und allerlei Übelkeit.

 

Wenn man sich dem Hexentanzplatz nähert, sieht man zunächst überhaupt nix davon. Nur einen Parkplatz mit Ramschbuden.

Dort wird allerlei Tand und Ramsch angeboten, der sich dann original Harzer Souvenir nennt. Was natürlich ein Witz ist.

Gut - Spongebob ist für die Kinder da. Aber der Liefer-Laster, der Versucht durch die Menschenmassen zu kommen, trägt ein schwäbisches Kennzeichen. Und hat die Aufschrift Euro-Souvenirs!

 

Teri wollte für ihre Schwester unbedingt eine Harz-Hexe kaufen. Warum hat sie mir nicht verraten. Möglicherweise wollte sie der Schwester etwas sagen?

Jedenfalls rein in so eine enge Mausebude voller Leute und mir kocht doch gleich die Galle hoch:

 

Alle Hexen-Puppen haben einen Spitzhut auf!!!! So einen amerikanischen! Neeee!

Wo doch jeder schwarze Kater wie ich weiß, daß eine Harz-Hexe nur Kopftuch trägt!

 

Gut, ganz unten in der Ecke waren einige Hexen-Puppen auf dem Besen mit Kopftuch. Da durfte Teri eine kaufen, auch wenn die nun nicht im Harz produziert wurde.

 

Endlich ging es weiter zur eigentlichen Attraktion des Hexentanzplatzes: Ein wundervoller Blick in den Talkessel der Bode, mit Sicht auf die Roßtrappe.

War hier eine Ruhe! Kaum ein Mensch nutzte diesen Ausblick!

Den meisten hat offenbar der Besuch der Marktbuden gereicht, um deshalb extra hierher zu fahren.

 

Lehrern kann ich nur raten, fahrt mit der Brut unbedingt zum Klassenausflug auf den Hexentanzplatz! Hier gibt es keine störende Kultur, die Bälger bleiben im Nippes-Shop hängen und sind somit weit weg von den Klippen des Bodetales. Da fällt garantiert kein bewegungsgestörtes ADS-Kind die Felsen hinunter!

 

Obwohl Kultur gibt es schon da oben. Nur an anderer Stelle. So zeigte ich meinen Freunden aus New York das Harzer Bergtheater Thale.

Eine wunderschöne Felsenbühne ist dies, wo Frau das Theaterstück genießen mag und der holde Gatte seinen Blick in die Ferne richten kann - in das schöne Harz-Vorland. Davon schwebend und nach einem kühlen Bier dürstend....

Teri und ihr Mann Jimmi waren begeistert von dieser Bühne. Denn so etwas gibt es nicht am Broadway in Manhatten!

 

Vom Theater ist es nicht weit zur Walpurgishalle, wo archäologische Funde aus der alten Sachsenburg gezeigt werden, die hier einmal als Fluchtburg stand. War aber leider zu - wie eigentlich immer, wenn ich zum Hexentanzplatz fahre!

 

Doch weiter ging unsere Reise! Erst einmal zur Seilbahn zurück. Zu Teris Freude nahmen wir eine Rote Gondel. Weil die hat keinen Glas-Boden.

Aber auch mit dieser Gondel ist der Blick in das Tal atemberaubend!

 

Ich wollte unbedingt meinen Gästen aus den USA die Sage vom Riesen-Mädchen Brunhilde fertig erzählen, die mit ihrem Pferd den Abdruck auf der Roßtrappe hinterlassen hat. Sie hatte nämlich beim Sprung über den Talkessel ihre Krone verloren. Und ihr Verfolger, der Ritter Bode schaffte diesen Sprung nicht und stürzte in die Tiefe hinab. Dort wurde aus der Krone ein Schatz und aus Ritter Bodo ein großer schwarzer Hund, der in den tosenden Wassern der Bode diesen Schatz bewachen muß. Und noch nie hat es ein Schatztaucher geschafft, dort lebend wieder aus dem Fluß zu steigen....

Genau zu dieser Stelle wollte ich mit Teri.

 

Dazu begibt sich der Wanderer von der Talstation der Seilbahn auf den Hexenstieg Richtung Treseburg. Dieser Weg geht durch das Bodetal, tief unten im Talkessel zwischen Hexentanzplatz und Roßtrappe. Man trifft hier nicht zu viele Menschen, denn der Massentourismus bleibt an der Seilbahn kleben. So konnten wir uns ungestört unterhalten.

Nach etwa einer halben Stunde Fußmarsch kommt man an einen idyllisch an der Bode gelegenen Platz. Hier gibt eine Handvoll kleiner Häuser, die sich in das Tal schmiegen und einen schönen Biergarten. Der zählt sich selber zu den 100 schönsten Biergärten Deutschlands. Ich glaube, so unrecht hat der mit seiner Behauptung nicht!

An diesem Biergarten ist eine schmale Brücke über die Bode. Und ich glaube, das ist genau die Stelle mit dem Schatz des Ritter Bodo. Zumindest habe ich das Teri so erzählt und sie hat es mir geglaubt.

Frauen stehen nun einmal auf Schätze.

 

Doch Jimmi wollte nicht tauchen.

 

Ich habe aber an diesem Biergarten einen anderen Schatz gefunden!

 

Eine originale Harz-Hexe, die auf einem Besen reitet und dabei ein Kopftuch trägt! Und der wahre Schatz daran ist: Diese Puppen werden in Handarbeit von einer Frau in Thale hergestellt!

Ich habe da natürlich gleich so eine kleine Hexe für Teri gekauft. Sie war glücklich darüber und ich glaube, ihr Gatte Jimmi war froh, daß er nun nicht in der Bode mit dem Hund ringen mußte.

 

Auf der anderen Flußseite wanderten wir wieder zurück Richtung Thale. Denn dieser kleinere Weg ist romantischer, da versteckter.

Hier habe ich eine Bank mit großem platten Felsen gefunden. Genau der richtige Ort, um unseren Käse als kleines Picknick zu verkosten, den wir am Morgen beim Westerhäuser Käsehof in Westerhausen gekauft hatten.

 

Wir hatten verschiedene Käse aus Kuhmilch und aus Ziegenmilch dabei. Alle köstlich und nun kommt das tollste: Teri hat auch der Ziegenkäse gefallen! Denn sie sagt, sie kommt an den Ziegenkäse in den USA überhaupt nicht heran. Hah, da habe ich doch wieder ein Produkt gefunden, das meine kulinarische Heimat Sachsen-Anhalt im besten Licht erstrahlen läßt!

 

Weiter ging es auf diesem Weg nach Thale, auf dem wir keinen Menschen getroffen haben! Schön!

 

Zu Thale muß ich sagen, daß sich der Fremdenverkehr gut auf ausländische Touristen eingestellt hat. So sind viele Schilder nicht nur in deutscher Sprache, sondern auch auf Englisch.

 

Von Thale aus fuhren wir mit dem Auto über Neinstedt Richtung Quedlinburg. Hier sollte man unbedingt noch einen Zwischenstopp an der Teufelsmauer machen! Die Mauer, die der Teufel um sein Reich des Harzes bauen wollte und sie dann selber zerstörte, weil ein Hahn zu früh gekräht hat. Aber das ist eine andere Geschichte.

Jimmi war beeindruckt von diesem Natur-Denkmal. Der Felsen mit seinen vielen Schatten und Farbnuancen verführt aber auch jeden Fotografen zum Drücken des Auslösers!

 

Es war Abend geworden und wir kamen nach Quedlinburg zurück.

 

In Quedlinburg ließ ich dann Jimmi und Teri allein. Erstens weil ich glaubte, daß beide nun übervoll mit neuen Eindrücken waren, die sie erst einmal verarbeiten mußten.

 

Zweitens gab es für beide noch ein romantisches Dinner im Restaurant Theophano im Palais Salfeldt. Ich glaube, da hätte so ein Tischkater wie ich nur gestört....

 

 

....wird fortgesetzt......

 

 

 

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